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Essregeln bei Kindern: Warum sie oft mehr schaden als nutzen



Wer kennt sie nicht, die klassischen Essregeln aus unserer Kindheit? „Du musst aufessen, sonst gibt es keinen Nachtisch!“ oder „Wenn du nicht aufisst, gibt es morgen schlechtes Wetter“ – ja klar, und Einhörner gibt es auch. Aber ernsthaft, sind diese Essregeln wirklich so nützlich? Spoiler: Nicht wirklich. Hier sind einige Gründe, warum Essregeln oft mehr schaden als nützen und wie wir das Ganze ein bisschen entspannter angehen sollten.


Missachtung der körpereigenen Signale

Kinder haben ein eingebautes GPS für Hunger und Sättigung. Wenn wir sie zwingen, ihren Teller leer zu essen, ist das so, als ob wir ihnen sagen: „Ignorier dein GPS und fahr einfach geradeaus ins Nirgendwo!“ Das endet selten gut – sowohl für den Magen als auch für die zukünftige Beziehung zum Essen.


Negative Assoziationen mit Essen

Drängt man Kinder, ihr Gemüse zu essen, könnte Brokkoli schnell zum Feind Nummer eins werden. Und anstatt Gemüse als etwas Positives und Nahrhaftes zu betrachten, kann es dann zu einem Symbol für Zwang und Stress werden. Deshalb ist besser, wenn die Kinder einen zwanglosen und spielerischen Umganz mit gesunden Lebensmitteln erlernen, ohne Druck, aber mit viel Neugier und Freude.


Essen als Machtkampf

Essregeln können leicht zu Machtkämpfen zwischen Eltern und Kindern führen. Diese Kämpfe belasten nicht nur die Beziehung, sondern machen die Mahlzeiten zu einer unangenehmen Erfahrung für alle Beteiligten. Essen sollte eine positive und verbindende Zeit sein, keine Quelle von Konflikten.


Unnatürliche Essgewohnheiten

Kinder, die gezwungen werden, bestimmte Mengen zu essen oder bestimmte Lebensmittel zu konsumieren, können unnatürliche Essgewohnheiten entwickeln. Sie könnten lernen, schneller zu essen, um den Zwang zu umgehen, oder sie könnten heimlich essen, um Auseinandersetzungen zu vermeiden.


Langfristige Auswirkungen auf das Essverhalten

Essregeln können die Grundlage für ein gestörtes Verhältnis zu Nahrung im Erwachsenenalter legen. Menschen, die in ihrer Kindheit unter strikten Essregeln litten, berichten oft von Schwierigkeiten, ein gesundes Essverhalten zu entwickeln und auf ihre eigenen Hungersignale zu hören.


Was ist die Alternative?

Statt strikten Essregeln sollten Eltern einen entspannten und respektvollen Ansatz wählen. Hier sind einige Tipps:

  • Bieten Sie eine Vielzahl von Lebensmitteln an: Stellen Sie sicher, dass es bei den Mahlzeiten eine Auswahl an gesunden Lebensmitteln gibt, aus denen die Kinder wählen können.

  • Respektieren Sie die Hunger- und Sättigungssignale Ihrer Kinder: Vertrauen Sie darauf, dass Ihr Kind weiß, wie viel es essen möchte.

  • Machen Sie Mahlzeiten zu einer positiven Erfahrung: Schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre ohne Druck und Zwang.

  • Seien Sie ein gutes Vorbild: Kinder lernen durch Nachahmung. Zeigen Sie ihnen durch Ihr eigenes Verhalten, dass Sie eine gesunde und ausgewogene Ernährung schätzen.


Fazit

Essregeln sind wie ein veraltetes Betriebssystem – nicht mehr zeitgemäß und oft fehlerhaft. Mit einem entspannten, respektvollen und humorvollen Ansatz fördern wir ein gesundes Verhältnis zu Nahrung und sorgen dafür, dass Mahlzeiten Spaß machen und stressfrei sind. Schließlich sollte Essen eine Zeit des Genusses und der Verbindung sein, nicht des Drucks und der Konflikte. Also, lasst uns das Essenschaos mit Humor meistern und die Teller so leer oder voll lassen, wie es für die Kleinen passt!

 
 
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